Gefühlsleben Angst vor der Krankheit – wie stelle ich mich dieser Herausforderung? Viele Wege führen nach Rom – nur bei der Frage, wie ich meine Angst vor der Krankheit überwinde, wird es schwierig… Der Herbst ist in unser Land gezogen und die zunehmende Dunkelheit kann uns die Kraft, die wir im Sommer getankt haben, schnell wieder rauben. Belastend ist sicherlich auch die Corona-Pandemie, die wir in unseren Gedanken im Gepäck haben – ob wir es wollen oder nicht. Das fehlende Ende Wir sind es gewohnt, dass ein Satz mit einem Punkt endet, dass ein Film ein Ende hat und dass ein Buch eine letzte Seite hat. Aber mit der Pandemie verläuft es ähnlich, wie mit unserer Erkrankung: Es fehlt der „Punkt“. Das steigert die Angst. Letztendlich verstärkt die Angst auch die Krankheitssymptome, zum Beispiel durch negativen Stress. Ich habe in einem Forum immer wieder die These aufgestellt, dass 60 Prozent unserer Beschwerden tatsächlich im organischen Bereich zu suchen und zu behandeln sind, aber 40 Prozent durch die Psyche verstärkt werden. Eine Erkenntnis, die Hoffnung macht, selbst aktiv werden zu können. Der Angst begegnen Es ist eine sachliche Auseinandersetzung erforderlich, um die Symptome der Angst von den tatsächlichen Symptomen einer chronischen Erkrankung zu separieren. Ich erinnere hier an das Schmerzgedächtnis. Eine Täuschung, der nur schwer begegnet werden kann. Als ich noch ein kleiner Junge war, hatte ich immer Angst vor der Dunkelheit. Der Rat meines Vaters war, dass ich mich in die Dunkelheit begeben muss, um diese auch zu verstehen. Böse Schatten verschwanden, merkwürdige Geräusche entpuppten sich als Knirschen der Äste oder als ein Vogel, der sich auf einem Ast niedergelassen hatte. Also erklärbar. So müssen wir uns mit unserer Erkrankung auseinandersetzen. Und nicht nur die „dunklen Zeilen eines Fachbuches“ lesen, sondern auch die positiven Zeilen. Aktiv werden und die positiven Seiten sehen Wir müssen uns die Zeit nehmen, das Schöne zu erkennen. Auch das kann der Angst die Kraft nehmen. Sei es eine von der Natur wild gesäte, leuchtende Blume. Sei es ein einfaches Lächeln eines Fußgängers, der an uns vorbeigeht. Sei es ein eigenes Lächeln oder Dankeschön, welches oftmals mit Freundlichkeit beantwortet wird. Das schafft Kraft. Kraft, unserer Angst besser zu begegnen. Eine Behandlung kann nur wirken, wenn wir mitarbeiten und uns nicht durch Ängste blockieren. Zum Beispiel kann Bewegung in den Anfängen schmerzen. Die Schmerzen verlieren aber an Intensität, wenn der Körper aufgewärmt ist, das Gewicht sich reduziert und der eigene Körper sich dafür bedankt. Auch ein schönes Buch, ein kleines Geschenk an sich selbst oder das eigene Lächeln vor dem Spiegel kann uns Kraft schenken, um die Ängste zu besiegen. Wenn wir es dann noch schaffen, die Angst vor unserer Krankheit gegen den nötigen Respekt zu tauschen, wird es uns besser gehen. Mit dieser Erfahrung möchte ich mich von Euch verabschieden und hoffe, dass Ihr mit meiner Erfahrung den vorhandenen Ängsten etwas entgegensetzen könnt. Mehr Beiträge von Gastblogger Familie & FreundeMama sein mit Rheuma – Die ersten Monate zu drittGefühlslebenRheuma und SchwangerschaftGefühlslebenAls Rheuma-Patient in der Corona-PandemieGesund lebenDie Rolle der Psyche bei der Wahrnehmung rheumatischer BeschwerdenTipps & TricksWie sieht ein Mensch mit Rheuma aus?ErkrankungDie Krankheit annehmen, mit ihr leben und aktiv an der Behandlung teilnehmen Zurück Um diesen Beitrag zu versenden, bitte hier E-Mail-Adresse eintragen Sie können den Beitrag über Ihr Social Media-Profil teilen.