Beitragsbild Elke - Modernisierung am Haus

Wie ging es mir als Rheumapatientin, bei der Modernisierung unserer Wohnung

Ich wohne in einem dreistöckigen  Mietshaus mit 8 Mietparteien. Insgesamt waren 48 Wohnungen in zwei Häuserblocks zu modernisieren. Die Verwaltung kündigte langfristig die Baumaßnahmen an: Es werden schadhafte Fensterstürze, die Balkone sowie das Dach saniert und auch alle Fenster erneuert einschließlich der Installation einer Lüftungsanlage in den Wohnungen.  Die Arbeiten sollten 6 Monate dauern. Daraus sind inzwischen 9 Monate geworden.

Erst kamen die Gerüstbauer und es wurde dunkel  in der Wohnung. Der Balkon durfte jetzt ab Juli  nicht mehr betreten  werden.

Beitragsbild Elke zum Thema Modernisierung am Haus

 

Baulärm, Terminvereinbarungen, Begehung der Wohnung

Auf dem Balkon wurde der Balkonboden erneuert, d.h. die Fliesen wurden mit einem Presslufthammer gelöst und der Boden neu beschichtet. Für die Sanierung des Daches und damit verbunden der Transport des Baumaterials wurde ein Lastenfahrstuhl am Haus angebracht. In unserer Wohnung wurden die Fenster Anfang November bei einer Außentemperatur von +6 Grad ausgetauscht.  An manchen Tagen waren bis zu 7 Handwerker in der Wohnung. Dabei wurde eine elektrische Leitung versehentlich angebohrt. Wir hatten in einem Zimmer 4 Wochen keinen Strom. Handwerker für die Behebung des Schadens waren nicht so schnell wieder zu finden…

 

Psychische Auswirkung auf die Gesundheit

Insgesamt dauerten die Baumaßnahmen 9 Monate und brachten dadurch teilweise umfangreiche Beeinträchtigungen in der Wohnqualität mit sich. In dieser Zeit dieses Gerüst vor der Tür, immer wieder unerträglichen Baulärm, Kommen und Gehen der Handwerker unterschiedlicher Firmen, Sperrung des angemieteten Parkplatzes für Baumaterial u.s.w. wirkte sich negativ auf meine Psyche aus.

Der Sommer auf dem Balkon viel aus, man ging mal kurz in den Urlaub und bewegte sich sonst an der frischen Luft, wenn das Wetter es zuließ.  Aber immer konnte man auch nicht unterwegs sein. Der Lärm wurde manchmal unerträglich. Beim Auswechseln der Fenster bin ich zu Freunden, die in Urlaub waren, in deren Wohnung geflüchtet, weil unsere Wohnung nur noch  + 6 Grad  hatte – nicht so angenehm für einen Rheumapatienten, da es mir bei sehr schwer fällt meine Gelenke zu bewegen, wenn mir kalt ist.

Die Bauarbeiten begannen jeden Tag um 7 Uhr morgens. Als Rheumapatientin und Rentnerin!! möchte man jedoch morgens gerne ausschlafen. Das war in dieser Zeit nicht möglich. Es summierten sich die Ein – und Durchschlafstörungen. Ich lag nachts lange wach. Die Gedanken kreisten mir im Kopf herum. Das Schlafdefizit wirkte sich tagsüber auf meinen Körper aus. Ich war müde, unkonzentriert und gereizt. Ich hatte nicht einmal Lust meinem Hobby – der Malerei – nachzugehen.

 

Ein Ende ist abzusehen

Jetzt ist alles soweit fertig. Die Handwerker räumen langsam ihre Utensilien auf dem Parkplatz zusammen. Wir haben einen schönen neuen Balkon und dichte Fenster. Es ist ruhig in der Wohnung.  Das Gerüst wird jetzt abgebaut, nach nunmehr  9 Monaten!!! Ich freue mich auf den Frühling und auf meinen Balkon.

 

Fazit

Ich habe meine sozialen Kontakte gepflegt. Sie bestanden darin, Freunde zu treffen, Museen zu besuchen, in die Sauna zu gehen, Spaziergänge zu machen; nicht zu vergessen, den Rehasport und die Wassergymnastik (Wassertemperatur + 34 Grad!) weiterhin zu besuchen. Im Oktober waren wir drei Wochen auf den Kanarischen Inseln. Dort habe ich mich bei angenehmen warmen Temperaturen am Strand erholt. Das war der beste Rückzugsort. Im Winter habe ich mir einige Anregungen für die Neugestaltung meiner Wohnung, der Fenster und des Balkons in den Baumärkten geholt.

Als Rheumapatient braucht man seinen Rückzugsort zur Erholung und zum Ausruhen. Wenn der für so eine lange Zeit genommen wird und man nicht ausweichen kann, ist das ein Problem.

Ich habe es geschafft. Mir geht es schon wieder viel besser.