Gesund leben Mit dem Schatten boxen: Tai Chi bei Rheuma „Die höchste Kampfkunst“ – so lautet in etwa die deutsche Übersetzung für Tai Chi. Die aus China stammende Bewegungskunst ist von ruhig fließenden Bewegungen und Atemtechniken geprägt. In Deutschland wird sie auch als „Meditation in Bewegung“ oder schlicht „Schattenboxen“ bezeichnet. In westlichen Kulturkreisen steht vor allem der Entspannungs- und Gesundheitsaspekt von Tai Chi im Vordergrund. In China seit langem Volkssport fand Tai Chi erst in den 1980er Jahren Anhänger in Deutschland. Gesundheit, Meditation und Kampfkunst sind die drei Säulen von Tai Chi. Die Übungen sollen Körper und Geist ins Gleichgewicht bringen. Die langsamen fließenden Bewegungen verbessern durch eine optimale Stellung der Gelenke die Körperstatik und vertiefen und verlangsamen die Atmung. Dies erzeugt einen entspannten Geisteszustand und verbessert die Gesundheit. Konkret heißt das: Tai Chi ist Teil der Klassischen Chinesischen Medizin (TCM) und kann Rückenschmerzen, Stress, Verspannungen sowie Bluthochdruck, Schlafstörungen und Migräne lindern. Aber auch bei Gelenkschmerzen und Rheuma kann Tai Chi für Besserung sorgen. Grund dafür ist das Optimieren der Gelenkstellungen bei den fließenden ruhigen Bewegungen, traditionell als „Ölen der Gelenke“ bezeichnet. Die langsamen Bewegungen werden zudem mit einer tiefen Bauchatmung kombiniert, was nicht nur die Sauerstoffversorgung im Blut verbessern soll, sondern auch Teil des meditativen Aspektes von Tai Chi ist. Und dieser sorgt für Entspannung – Tai Chi ist „Entschleunigung“ pur! Die Stellungen und Bewegungen folgen dabei einer bestimmten Choreografie, genannt Tai Chi Form. Sie können von nahezu jedem an vielen Orten ausgeführt werden, eine besondere Ausrüstung ist nicht nötig. Die Bewegungsabläufe im Tai Chi sind möglicherweise erst einmal ungewohnt, weil sie mit westlichen Sport- und Bewegungsarten wenig gemeinsam haben. Auch will im stressigen Alltag die betonte Langsamkeit erst einmal (wieder) gelernt werden – doch genau das ist das Interessante! Wenn Sie Tai Chi erlernen möchten, können Sie aus einem vielfältigen Angebot wählen. Es gibt spezielle Tai Chi-Schulen, bei denen die Gruppen unter Umständen viele Jahre zusammenbleiben. Aber auch Kurse über einen begrenzten Zeitraum werden angeboten. Auch Volkshochschulen haben häufig Tai Chi im Programm, ebenso Fitness-Studios. Und auch in einigen Reha-Kliniken oder beim Reha-Sport lässt sich die Kampfkunst erlernen. Wichtig ist auch der soziale Aspekt: Möchten Sie viele Gleichgesinnte kennenlernen oder wünschen Sie sich – eventuell wegen Ihrer rheumatischen Erkrankung – eine intensive Betreuung durch den Lehrer? Nicht zuletzt spielt vielleicht auch das eigene Budget eine Rolle bei der Wahl zwischen Einzelunterricht mit dem chinesischen Meister oder dem Kurs mit 30 Teilnehmern. Auf jeden Fall sollten Sie vor der Anmeldung mit Ihrem Rheumatologen sprechen, ob er Ihnen Tai Chi empfiehlt und was Sie dabei beachten sollten. Und für den Anfang gilt: Am besten einfach reinschnuppern – um Profi zu werden, bleibt Ihnen jede Menge Zeit. Mehr Beiträge ErkrankungMit Rheuma durchs Jahr – Was tun bei einer Herbstdepression?Gesund lebenCOVID-19-Update: Auffrischimpfung gegen Corona für Rheuma-Patient:innenGesund lebenSich richtig betten: Gut schlafen mit RheumaErkrankungMit Rheuma durchs Jahr – EULAR 2021Tipps & TricksKleine Tipps, große Wirkung: Dinge, die den Alltag mit Rheuma erleichternGesund lebenCOVID-19-Update: Wichtige Informationen zu SARS-CoV-2 und zur Corona-Impfung Zurück Um diesen Beitrag zu versenden, bitte hier E-Mail-Adresse eintragen Sie können den Beitrag über Ihr Social Media-Profil teilen.