Impfpass, Spritze und Fieberthermometer - Schützender Piks bei Rheuma - Rheumahelden

Schützender Piks bei Rheuma

Ganz Deutschland sucht derzeit den Impfpass – zumindest auf Plakaten und in Werbespots. Und checkt mit einem Blick den aktuellen Impfschutz. Denn Impfen schützt uns vor vielen verschiedenen Krankheiten: von Masern, Mumps und Röteln über Diphterie und Tetanus bis hin zu Grippe und Pneumokokken.

Impfen ist aber auch ein Eingriff ins Immunsystem. Schließlich werden dem Körper mit dem Piks abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger verabreicht. Sie lösen die Erkrankung zwar nicht aus, das Immunsystem bildet aber entsprechende Antikörper und Gedächtniszellen. Kommt es zu einem Kontakt mit dem echten Erreger, kann es sofort reagieren und die Erkrankung schnell abwehren.

Impfen bei einer Autoimmunerkrankung

Stellt sich die Frage, wie sich Impfen auf Patienten auswirkt, die an einer Autoimmunerkrankung wie der Rheumatoiden Arthritis leiden. Bei ihnen reagiert das Immunsystem auf der einen Seite über und greift körpereigene Strukturen an. Andererseits werden Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem herunterregulieren und die Patienten sind damit anfälliger für Infekte. Experten sprechen hier von einer immunsuppressiven Therapie.

Experten zufolge stellen die meisten Impfungen für Rheumapatienten kein Problem dar. Wichtig ist nur, dass sie individuell und strategisch mit dem Rheumatologen geplant werden.

Standardimpfschutz empfohlen

Für Rheumapatienten empfohlen – wie für alle anderen Menschen übrigens auch – wird der sogenannte Standardimpfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung mit den jeweiligen Auffrischungen.

Zusätzlich empfehlen Rheumatologen vor allem für Atemwegsinfekte die jährliche Grippeimpfung sowie den Impfschutz gegen Pneumokokken mit individuell festgelegter Auffrischung. Auch eine Meningokokken-Impfung gegen Hirnhautentzündung ist ratsam.

Weitere an das individuelle Risiko angepasste Impfungen können sinnvoll sein, etwa je nach Wohnort eine Zeckenimpfung (FSME) oder der Schutz vor einer Virushepatitis bei Reisen in ferne Länder. Eine wichtige Besonderheit: Wer eine immunsuppressive Therapie erhält, darf nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden. Das kann bei Reisen eine Rolle spielen. Bei der Planung sollten Sie sich daher frühzeitig über die Impfempfehlungen für das jeweilige Land informieren und mit Ihrem Rheumatologen sprechen, ob die Impfung für Sie infrage kommt.

Impfreaktion kann abgeschwächt sein

Ob eine Impfung auch zum gewünschten Schutz führt, hängt neben der Krankheitsaktivität und dem Impfstoff auch von der Therapie ab. So können einige Wirkstoffe das Ansprechen auf die Impfung durchaus verringern oder die Wirkung abschwächen. Im Gespräch mit dem Rheumatologen lässt sich herausfinden, zu welchem Zeitpunkt eine Impfung den meisten Sinn macht.