Die Auswirkung von Yoga auf Rheuma

Mouni goes Yoga! Oder meine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin

Mein neuestes Projekt ist eine Yogaausbildung ..:-) Ich werde Lu-Jong-Yoga Lehrerin! Meine Prüfung habe ich im Februar 2020.

Doch nun von Anfang an: Was ist überhaupt Lu Jong? Lu Jong Yoga ist nicht so bekannt wie all die anderen Yoga Arten, die es gibt. Wir kennen alle: Hatha Yoga, Bikram Yoga, Yin Yoga – das Angebot ist groß und wir können uns je nach unserem Bedürfnis, das aussuchen was für uns am besten passt.

Etwas genauer gesagt: Lu Jong ist Meditation in Bewegung und wurde von einem hochangesehenen tibetischen Meister, Arzt und Astrologen – nämlich Tulku Logsang Rinpoche, in den Westen gebracht. Lu Jong wird dort schon seit vielen 1000 Jahren praktiziert und von Meister zu Schüler im direkten Kontakt gelehrt. Abgeschaut wurden diese Übungen von Tieren.

Insgesamt handelt es sich um 21 Hauptbewegungen, die wiederum in 4 Gruppen eingeteilt sind. Die erste Gruppe besteht aus den 5 Elemente Übungen, die zweite Gruppe aus den 5 Übungen für die Beweglichkeit, dann kommen die 5 Übungen für die Vitalorgane und am Schluss die 6 Übungen für die häufigsten Beschwerden. Wenn Du alle Übungen beherrscht dauert es insgesamt 40 Minuten diese Übungen zu machen. Du kannst dir aber auch eine von den Gruppen raussuchen und nur diese eine machen. Bei regelmäßiger Ausübung stärken sie die Konzentrationsfähigkeit und die Körperwahrnehmung.

Mouni beim Yoga

 

Wie bin ich überhaupt auf Lu Jong gekommen?

Eine gute Freundin von mir unterrichtet diese Yogaform schon seit einigen Jahren. Ich habe ihr immer neugierig zugehört, wenn sie davon erzählte. Besonders interessant fand ich, dass im Lu Jong Yoga, was auch Tibetisches Heil-Yoga genannt wird, Übungen enthalten sind, die als besonders nützlich bei Rheumatischen Beschwerden beschrieben werden. Als sie mir davon berichtete wurde ich hellhörig. Eine Übung heißt: „Wie der Geier greift“ und ist vorteilhaft für die Gelenke der Hände, Ellbogen und Schultern. Noch dazu ist sie gut gegen Schmerzen, Schwellungen und Gefühlstörungen in diesen Bereichen. Eine andere Übung: „Wie das Kamel aufsteht“ ist nützlich bei Arthritis und Arthrose und wirkt auf die Gelenke der Hüften und Beine. Und es gibt noch 4 weitere Übungen, die speziell bei rheumatischen Beschwerden unterstützend sind.

Ich muss gestehen, dass ich mich nicht getraut habe, in den Unterricht meiner Freundin zu gehen, weil ich Angst hatte mich zu blamieren. Ich habe leider einige sehr offensichtliche körperliche Einschränkungen– ausgelöst durch das jahrzehntelange Rheuma. Das war mir peinlich.

Doch im letzten Jahr war es dann soweit: Ich hatte das Gefühl, ich muss etwas für mich und meine Beweglichkeit tun. Wurde ich doch aufgrund meiner überwiegenden Arbeit am Schreibtisch immer fauler und entwickelte regelrecht einen Widerstand gegen Bewegung. Das hatte zur Folge, dass ich mich steif, verspannt und unbeweglich fühlte. Und das mochte ich nicht.

In mir reifte die Idee, mir Lu Jong genauer anzuschauen und vielleicht eine Ausbildung zu machen. Der „schlaue“ Gedanke dahinter war, dass wenn ich es unterrichte, ich auch gleichzeitig selbst wieder in Bewegung komme. Ja, und der Samen geht auf!

 

Nun wollte ich es wissen!

Gesagt, getan. Ich begann zu recherchieren, wo es die Möglichkeit gibt Lu Jong zu lernen und wurde zu meiner Überraschung ganz in meiner Nähe fündig. Das bedeutete keine langen Anfahrten! Also dies war schon mal ein großer Pluspunkt. Ein weiterer Punkt, der dafür sprach war die Ausbildungszeit von 7 Wochenenden, die ich gut mit meiner beruflichen Tätigkeit verinbaren konnte. Ich beschloss nun, im zweiten Schritt, mir Lu Jong anzuschauen und es vor allem am eigenen Körper auszuprobieren. Denn wichtig ist doch, wie es sich anfühlt!

Glücklicherweise durfte ich bei einem Ausbildungswochenende dabei sein. Ich fuhr also hin und machte einige Stunden mit und war begeistert. Die Übungen, die wir gemacht haben fühlten sich für mich toll an und ich habe sofort eine Wirkung gespürt. Ich konnte besser atmen und es fühlte sich von innen so belebt an in meinem Körper. Man sagt, dass Lu Jong die Fähigkeit hat, innere Blockaden zu lösen – ähnlich wie bei einer Akupressur – und so erlebte ich es auch. Inspiriert und euphorisch bin ich nach Hause gefahren, habe eine Nacht darüber geschlafen und mich dann angemeldet.

 

Die Übungen fördern die körperliche Flexibilität!

Lu Jong fördert ganz eindeutig die Beweglichkeit, die Flexibilität und die Durchblutung. Das merke ich ganz deutlich an meinem Körper. Erstens ist mir viel wärmer, seit dem ich die Übungen mache. Zweitens kann ich mich super gut bücken – d. h. problemlos etwas vom Boden aufheben, mich gut nach oben recken, wenn ich etwas aus dem Schrank nehme und meine Atmung ist viel tiefer. Insgesamt bin ich auch noch viel kräftiger geworden. Das merke ich daran, wenn ich etwas Schweres tragen muss oder daran wie ich die Treppe hochgehe. Da ist einfach Schwung drin und Kraft in den Beinen. Besonders genieße ich meine neue Beweglichkeit beim Tanzen. Da spüre ich die Flexibilität und auch die Lockerheit in den Bewegungen ganz deutlich. Sogar meinem Mann ist das aufgefallen ..:-)

Nun praktiziere ich Lu Jong Yoga jeden Tag und freue mich schon darauf, dies nach meiner Zertifizierung zu unterrichten. Vielleicht denkst Du jetzt, dass ich eine super tolle flexible Yogini bin, die sich locker in alle möglichen Richtungen biegen kann? Nein, das bin ich nicht und werde es wohl auch nicht werden. Einige körperliche Einschränkungen sind nicht rückgängig zu machen. Wie z.B. meine steifen Handgelenke. Sie sind zwar tatsächlich etwas flexibler geworden, aber so wie bei einem gesunden Menschen wird es nie wieder werden.

Mouni zeigt Yoga Übungen

 

Die Übungen von Lu Jong können an Deinen jeweiligen Zustand angepasst werden

Das Gute ist, dass alle Übungen im Lu Jong an Deinen jeweiligen körperlichen Zustand angepasst und sogar auf dem Stuhl praktiziert werden können. Das finde ich gerade für Menschen mit Rheuma so richtig gut. Auch, wenn Du durch das Rheuma körperliche Einschränkungen hast sind sie sehr wirkungsvoll.

Ich hoffe, dass mir meine zukünftigen Yoga Schüler*innen die Bewegungseinschränkung großzügig nachsehen.