Urlaubsvorbereitung mit Rheuma

Meine Urlaubsplanung für eine gelungene Reise

Bevor meine Beschwerden mit dem Darm und mit meinem Rücken angefangen haben, war ich mindestens einmal im Jahr im Urlaub und das am liebsten so weit weg und so lange wie nur möglich. Seitdem ich meine Diagnose bekommen habe und ich so oft unvermittelt ins Krankenhaus musste, weil nichts mehr ging, waren meine liebsten Urlaube die in Holland. Warum? Weil ich wusste, dass ich schnell wieder zu Hause bin, wenn was sein sollte.

Meine Horrorvorstellung war es immer, dass ich im Urlaub zum Arzt muss und ich ihm erklären muss, was ich alles habe und ich ihm bei den Medikamenten, die er mir dann verabreicht, vertrauen muss. Deshalb ist ein Urlaub eine riesen Überwindung für mich.

Meistens planen wir unseren Urlaub daher schon am Anfang eines Jahres: wo wir Urlaub machen wollen und wann. Am besten so nah wie möglich.

Mir ist Urlaub sehr wichtig, denn wenn man „nur“ zu Hause ist, macht man sich viel zu viele Termine und ist dann wieder im Stress. So hat man dann gar nichts vom Urlaub gehabt und man konnte sich nicht erholen. So wichtig mir der Urlaub ist, so unwohler fühle ich mich je näher er kommt, da es doch immer eine Überwindung für mich ist weiter weg zu fahren. Aber ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mich von meiner Krankheit nicht einschränken lasse.

 

Mein Urlaubsrückblick – Jeder Anfang ist schwer

Wir waren von 2012 bis 2018 kein Mal weiter weg im Urlaub, sondern immer nur in Holland. Der größte Traum von meinem Freund ist jedoch eine Rundreise durch die USA zu machen. Inzwischen ist es auch mein Traum geworden. Naja, USA und Holland, da liegt ja schon ein kleiner Unterschied in der Entfernung. Wir konnten uns jetzt darauf einigen, dass wir uns langsam an die Entfernung herantasten. Letztes Jahr war es dann soweit, dass wir das erste Mal seit der Diagnose – und auch das erste Mal zusammen – in ein Flugzeug stiegen und weiter weg flogen. Unser Ziel? Spanien, Girona!

 

Mein Urlaub in Spanien – Vorbereitung ist alles

Für den Anfang haben wir uns erstmal für einen kleineren Urlaub entschieden, fünf Tage Spanien. Nachdem das Ziel fest stand, gingen auch schon die Überlegungen los: welche Medikamente nehme ich für den Notfall mit? Was packe ich als Beschäftigung ein, wenn ich mal nicht ganz so fit bin und im Apartment bleiben muss? Gibt es dort einen Arzt in der nähe der Deutsch spricht? Ich packte also folgenden Medikamente in meinen Koffer: ein leichtes und ein starkes Schmerzmittel, Cortison, etwas gegen Übelkeit, etwas für Bauchkrämpfe, etwas für mein Asthma und Allergietabletten. Ja, das war mal wieder total übertrieben, aber ich wollte auf alles vorbereitet sein. Zum Glück habe ich nichts davon gebraucht, aber so fühlte ich mich auf jeden Fall sicherer. Ich hatte mir bereits im Vorfeld eine Arztpraxis für den Notfall raus gesucht, die einen deutschsprachigen Arzt hat. Wir haben uns vor dem Urlaub ein paar Ziele gesetzt, die wir auf jeden Fall erreichen wollten, wie z. B. einen Tag Barcelona anschauen, einmal ans Meer und einen Tag nach Girona. Was wir aber offen ließen, war, wann wir das machen, weil wir das spontan entscheiden wollten.

 

Mein erster Flug in den Urlaub – Spanien, here we go!

Ich war schon eine Woche vorher sehr aufgeregt. Das hat auch erst nachgelassen, als wir in Spanien gelandet sind. Das Flugzeug wird jetzt nicht mein Lieblings-Reisemittel, aber es war ganz okay. Es gab keine Turbolenzen und das Personal war sehr freundlich. Meine Oma und mein Bruder sind mit uns geflogen. Wir hatten für die fünf Tage einen Mietwagen und so waren wir in unseren Unternehmungen flexibel. Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück und an einem Tag sind wir in den Nachbarort an den Strand gefahren und an zwei anderen Tagen nach Barcelona. Die restlichen Tage haben wir in Girona verbracht. Girona hat eine wunderschöne Altstadt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wenn man mal in der Nähe ist. Ich muss im Nachhinein sagen, dass ich mir eindeutig zu viele Gedanken gemacht habe, was meine Erkrankung angeht. Mir ging es die Tage sehr gut, da ich alles mitmachen konnte und nichts von meinen Notfall-Medikamenten einnehmen musste. Für das nächste Mal nehme ich mir dann vor, dass ich was entspannter an die Sache ran gehe. Mal sehen ob ich das einhalten kann.

 

Mein Resümee 2018 und meine Planung 2019

Inzwischen sehe ich es so, dass ich meiner Krankheit einfach keine Macht geben will. Ich entscheide, was ich mache und was nicht und meine Krankheit hat das zu akzeptieren. Ich werde trotzdem auf jeden Fall immer Medikamente für den Notfall mitnehmen und vorher schauen, wo es in der Nähe einen deutschsprachigen Arzt gibt. Aber den Rest will ich in Zukunft etwas entspannter angehen.
Wenn ihr unsicher seid, was in der Reiseapotheke nicht fehlen sollte, könnt ihr dies auch vor Reiseantritt mit eurem behandelnden Arzt besprechen. Tipps für den Transport von Medikamenten könnt ihr bei einem Apotheker einholen.

Mein Resümee ist daher, dass es gar nicht so schlimm war und der nächste Urlaub dann gerne noch ein Stück weiter weg sein kann. Dieses Jahr kann es leider noch nicht weiter weg gehen, da Pascal und ich dieses Jahr nur eine Woche parallel Urlaub haben. So haben wir haben uns entschieden, zu zweit dieses Jahr nochmal in ein Wellnesshotel nach Österreich zu fahren. Aber 2020 soll es dann weiter weg gehen.

Habt ihr vielleicht einen Tipp, wo ich unbedingt mal hin sollte? Wo verbringt ihr euren Urlaub?