Bloggerin Bärbel beschreibt ihre Gewichtsreduktion nach der Kortisontherapie - Turnschuhe - Rheumahelden

Meine Gewichtsreduktion nach Kortison

Ich habe schon so manchen Rheuma-Schub hinter mir. Doch der letzte Schub war der Schlimmste für mich. Das Basistherapeutikum, das bisher bei mir sehr gut gewirkt hatte und meine rheumatoide Arthritis (RA) unter Kontrolle hielt, wirkte nicht mehr. Meine Gelenke waren geschwollen, entzündet und schmerzhaft und ich wahnsinnig erschöpft. Nur mit Kortison in hoher Dosierung (ungefähr 25 mg pro Tag) konnte ich das aushalten. Eigentlich sollte es nur zur Überbrückung sein bis eine neue Basistherapie wirken würde. Das sind ein paar Wochen und ich dachte, das schaffe ich schon. Doch mein Körper rebellierte; das neue Basismedikament wirkte nicht; die RA war sehr aktiv. Nach Monaten des Wartens startete mein Rheumatologe einen neuen Versuch mit einem anderen Medikament. Das sollte leider nicht das letzte sein. Es dauert fast zwei Jahre bis endlich wieder ein Basismedikament Wirkung bei mir zeigte – der 4. Versuch war dann endlich der richtige (Man braucht wirklich viel Kraft und Geduld mit einer RA!). Aber zwei Jahre mit täglich 25 mg Kortison hinterlassen ihre Spuren.

Kortison hat mich verändert

Während dieser Zeit nahm ich nämlich 20 kg zu. Nicht dass ich mich schon schlecht genug wegen des Rheumas fühlte. Wenn ich in den Spiegel schaute, sah ich auch noch zu allem Übel ein kugelrundes Gesicht. Ich konnte nichts dagegen machen. Auch wenn ich nicht mehr gegessen habe, so nahm ich doch zu. Ich dachte, wenn ich das Kortison wieder absetzen kann, purzeln die Pfunde auch wieder. Aber so einfach war es leider nicht. Nachdem endlich wieder eine Basistherapie Wirkung bei mir zeigte, die RA sich beruhigte, konnte ich das Kortison auch schrittweise wieder auf meine normale Dosis von 7 mg reduzieren. Aber an meinem Gewicht änderte das erstmal gar nichts.

Mein Training hat sich gelohnt

Aber ich wollte mich damit nicht abfinden. Mit einem Rezept von meinem Rheumatologen bin ich zweimal in der Woche zur Medizinischen Trainingstherapie in ein Rehazentrum. Dort bekam ich einen auf mich abgestimmten Trainingsplan, um Muskulatur aufzubauen. Zudem habe ich meine Mahlzeiten verkleinert. Es dauerte einige Wochen bis ich eine Veränderung spürte, aber ich habe gekämpft (auch wenn das zum Teil eine große Überwindung war).

Inzwischen gehe ich in ein Fitness-Studio und mache weiter. Vor kurzem hatte ich es dann geschafft, ich habe die kompletten 20 kg abtrainiert. Meine Kniegelenke tragen jetzt 20 kg weniger und das fühlt sich gut an. Ein weiterer positiver Effekt ist die verbesserte Stabilität. Mehr Muskulatur spüre ich auch im Alltag, beispielsweise beim Treppensteigen. Es hat sich gelohnt, zu kämpfen und nicht aufzugeben! Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte darüber berichten? Oder vielleicht hast du das Gegenteil erlebt, dann berichte uns von deinen Erfahrungen. Was tust du um trotz Rheuma in Bewegung zu bleiben?