Erkrankung Mein Umgang mit Rheuma und dem Coronavirus Viele Rheumapatienten sind in der aktuellen Situation möglicherweise verunsichert. Ich war es am Anfang auch und habe mir oft die Frage gestellt: Soll ich mein Medikament absetzten? Ist dadurch das Risiko kleiner, sich mit dem Coronavirus zu infizieren? Diese Fragen können wir uns nicht selbst beantworten, dafür brauchen wir einen Rheumatologen. Ich habe mich also schnell an meinen Chef, der ja Rheumatologe ist, gewendet und mit ihm alles durchgesprochen. Das Wichtigste ist: Setzt auf gar keinen Fall eure Medikamente selber ab! Das könnte schmerzhafte Folgen haben. Mein Chef riet mir dazu, dass ich mein Medikament weiterhin nehmen soll, weil es ein viel größeres Risiko für mich wäre, wenn ich es jetzt absetze. Warum das so ist, kann man auf der Internetseite der DGRh (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V.) sehr verständlich und gut nachlesen. Es ist sehr wichtig, in so einer Situation die Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten, denn dafür besteht kein Grund! Wir alle, und auch wir als Rheumapatienten, sollten in der jetzigen Zeit unsere Sozialkontakte auf die notwendigsten reduzieren und vor allem regelmäßig die Hände waschen. Wie hat sich mein Alltag verändert? Ich habe ein paar Dinge in meinem Alltag geändert. So vermeide ich zum Beispiel jeden nicht zwingend notwendigen Kontakt in meinem Umfeld. Ich habe nur noch Kontakt zu meinem Verlobten, meinem Bruder, weil er gerade bei uns wohnt und zu meinen Großeltern. Aber zu diesen wirklich sehr selten – nur um ihre Medikamente zu stellen, ihnen die Einkäufe zu bringen oder ein paar Haushaltstätigkeiten zu erledigen, da sie es nicht mehr so gut können. Die Haushaltshilfe, die sonst zu ihnen kommt, haben wir erst mal abbestellt. Denn das Risiko einer Ansteckung ist für meine Oma zu groß, da sie seit Anfang des Jahres eine Chemotherapie bekommt und derzeit zur Risikogruppe zählt. Ich selber gehe nur noch selten zum Einkaufen. Wenn, dann nur kurz vor Feierabend oder nachdem der Laden gerade aufgemacht hat. Also wenn ich sichergehen kann, dass es relativ leer ist. Ich hatte zwei Wochen Urlaub und dadurch konnte ich den Kontakt zu anderen sehr gut eingrenzen. Seit einer Woche bin ich aber wieder zurück in der Praxis und da habe ich natürlich notgedrungen Kontakt zu anderen Menschen. Mein Berufsalltag in Zeiten der Corona-Pandemie Wir haben in der Praxis dafür gesorgt, dass der direkte Kontakt so gering wie möglich bleibt. Vor der Anmeldung haben wir einen Bereich abgesperrt, sodass man nicht zu nah herantreten kann. An unserer Praxistür hängt ein Schild, auf dem steht, dass man die Praxis mit Symptomen nicht betreten darf. In unserem Wartezimmer können anstelle von zwölf Patienten jetzt nur noch zwei Patienten Platz nehmen. Der Rest wird auf andere Wartebereiche verteilt. Oder die Patienten müssen im Auto warten, bis wir anrufen und sie dran sind. Es kommen aber auch nicht mehr viele Patienten zu uns. Die meisten sagen ihren Termin aus Angst vor einer Infektion ab. Es muss jeder selber für sich entscheiden, ob er den Termin wahrnimmt oder nicht. Aber man kann sicher sein, dass die Praxis das Risiko so gering wie möglich hält. Wichtig ist, dass man seinen Termin absagt, damit dieser neu besetzt werden und die Praxis besser planen kann. Ich selber sitze als Risikopatientin täglich dort und fühle mich sicher. Es ist aber wichtig, dass die Patienten auch Rücksicht nehmen. Nur um einen Bericht abzugeben, ist es zum Beispiel nicht nötig in die Praxis zu kommen. Diesen kann man einfach in den Briefkasten werfen. Die meisten Praxen faxen die Daten ihrer Patienten auch gerne an andere Ärzte weiter. Wenn der Patient es wünscht, werden zum Beispiel die Blutwerde per Fax weitergegeben. Auch dafür muss man also nicht extra eine Praxis aufsuchen. Viele Dinge lassen sich ohne einen Besuch regeln. Umso weniger ungeplante Patienten in eine Praxis kommen, desto geringer können wir das Risiko einer Infektion halten. Bei den meisten Praxen ist es schwierig, jemanden per Telefon zu erreichen. Aber in der jetzigen Zeit sollte man einfach ein wenig mehr Geduld mitbringen und sich vorher telefonisch in der Praxis melden, bevor man ungeplant vorbeikommt. Im Moment steht das Telefon generell nicht still, weil viele Patienten Fragen wegen ihrer Medikamente haben oder wie sie sich richtig verhalten sollen. Wir antworten immer das Gleiche: Die Therapie nicht eigenständig beenden oder verändern und keine Panik! Informationen für das richtige Verhalten gibt es auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Ich empfehle generell, sich immer nur dort zu Informieren, wo man sicher sein kann, dass die Informationen seriös sind. Ich selber sage im Moment sehr gerne zu mir: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende. Mehr Beiträge von Anna Gesund lebenVorsätze für das Jahr 2021GefühlslebenMeine Hochzeitsvorbereitungen mit Rheuma – Auf nichts verzichten!Familie & FreundeMein Jahresrückblick 2019 mit RheumaErkrankungDas erste Mal auf dem DGRhTipps & TricksVorbereitung auf den Termin beim RheumatologenFamilie & FreundeEin erfolgreicher Umzug trotz Rheuma Zurück Um diesen Beitrag zu versenden, bitte hier E-Mail-Adresse eintragen Sie können den Beitrag über Ihr Social Media-Profil teilen.