Lifehacks bei Rheuma

Hilfsmittel und Lifehacks bei Rheuma

Als ich 2008 die Diagnose Rheumatoide Arthritis erhalten hatte, wurde ich Mitglied bei der Deutschen Rheuma-Liga. Das vielseitige Angebot der Liga beinhaltete auch eine Patientenschulung. Das Rheuma-Seminar, veranstaltet vom Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und der Dt. Rheuma-Liga, fand an einem Wochenende statt.  Die Themen beinhalteten u.a. Alltagsbewältigung und Lebensperspektiven.

 

Ergotherapie – Vorstellung von Hilfsmitteln

In den zwei Tagen der Schulung wurden viele Module, wie u.a. Krankengymnastik und Physiotherapie oder Psychologische Schmerzbewältigung erarbeitet. Zum Schluss stellte sich eine Ergotherapeutin vor, um über die vielseitigen Möglichkeiten von Hilfsmitteln zu referieren. Dazu unterbreitete sie auf einem großen runden Tisch, um den die sechs Teilnehmer saßen, mindestens 12 bis 15 Hilfsmittel, wie beispielsweise einen elektrischen Dosenöffner, Wasserhahnöffner, rutschfeste Folie, Fuchsschwanzmesser, Griffverdickung usw.

 

Ich war entsetzt – Damit hatte ich ein Problem

Bei dem Anblick dieser vielen Hilfsmittel war ich erschrocken, entrüstet, wütend. Ich wurde depressiv und Ängste wurden in mir aufgebaut. Ich hatte zwar nachweislich RA, aber bei mir war die Krankheit längst noch nicht soweit fortgeschritten, dass ich irgendeins davon benötigte. Ich wurde traurig. Kann diese Krankheit soviel anrichten, dass man diese Dinge alle benötigt? Ich habe mein Entsetzen der Therapeutin mitgeteilt. Sie war ebenfalls erstaunt, aber mehr darüber, dass ich ihre Präsentation so missverstanden habe. Sie versuchte mich zu beruhigen. Es sollte doch lediglich eine Übersicht über das Angebot und Möglichkeiten von Hilfsmitteln sein, falls die Krankheit in der Zukunft schneller fortschreitet. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass ich evtl. diese Hilfsmittel in Zukunft gar nicht benötige.

 

Mein Fazit

Es liegt manchmal auch an dem „Überbringer“, auf welche Art und Weise er ein, für die Patienten sensibles Thema, übermittelt. Ich bin bis jetzt in der glücklichen Lage, dass ich noch keine Hilfsmittel brauche, weil ich medikamentös gut eingestellt bin. Auf der anderen Seite finde ich es natürlich eine tolle Sache, dass es diese Hilfsmittel für meine „Leidensgenossen“, deren Krankheit bedauerlicherweise wesentlich schlimmer verläuft, gibt.

Dadurch wird der Alltag erheblich erleichtert.