Gut schlafen mit Rheuma - Schlafender Mann in einem blauen Bett - Rheumahelden

Sich richtig betten: Gut schlafen mit Rheuma

Ein erholsamer Schlaf bringt nicht nur Ruhe, sondern auch Entlastung für Gelenke und Muskulatur – das ist gerade für Menschen mit Rheuma eine wichtige Auszeit. Wir tun uns einen täglichen Gefallen, wenn wir bewusst für eine gute Nachtruhe sorgen. Gut schlafen mit Rheuma heißt auch, sich mit dem auszustatten, was unserem Körper guttut: eine entspannende Atmosphäre, ein Bett mit einer Matratze, die uns stützt, sowie Kissen und Decken, die uns entspannen und in einen erfrischenden Schlaf sinken lassen.

Wissenswertes zu Rheuma und Schlafen

Gerade Rheumapatienten stehen im Alltag vor vielen Herausforderungen, die sie um den Schlaf bringen können. Viele leiden unter Schlafstörungen und die durch die Entzündungsprozesse entstehenden Gelenkschmerzen können das Einschlafen erschweren. Sind sie sehr stark, bleibt Schlafmedizinern zufolge die Tiefschlafphase aus. Manchmal können aber auch Medikamente hinter den Schlafstörungen stecken. Die Folge: Am nächsten Tag fühlt man sich unausgeruht und schlapp.

Wenn Schlafen zum Problem wird, ist das auf Dauer eine echte Belastung. Wie können Sie diese Angelegenheit lösen? An erster Stelle stehen natürlich die richtige therapeutische Einstellung der rheumatoiden Arthritis sowie regelmäßige Physiotherapie. Aber auch wir selbst können unseren Schlaf verbessern – schon allein dadurch, dass wir gut liegen.

 

Die passende Matratze

Eine gute Matratze ist eine Matratze, auf der wir richtig gut schlafen können. Punkt. Jeder empfindet angenehmes Liegen anders. Dennoch lohnt es sich, vor dem Matratzenkauf mit dem Physiotherapeuten Rücksprache zu halten. Denn eine Matratze, die nicht an unser Körpergewicht oder unsere bevorzugte Schlafposition angepasst ist, kann Verspannungen und in der Folge Schlafstörungen hervorrufen.

Am besten ist es, Sie verschaffen sich erstmal einen Überblick über das Angebot und gehen Probe liegen. Federkernmatratzen können bei Rheuma weniger geeignet sein als Kaltschaum- oder Viscoschaummatratzen. Diese schneiden oftmals besser hinsichtlich der sogenannten Punktelastizität ab, also der Fähigkeit der Matratze, Belastungspunkte genau auszugleichen. Kopf, Schulterpartien und Becken werden so besser unterstützt. Auch ein Boxspringbett mit integrierter Matratze kann eine Option sein, da hier oftmals die für Rheumapatienten angenehme Einstiegshöhe von 60 bis 70 Zentimetern gegeben ist. Doch auch das gute alte Bettgestell gibt es mittlerweile oft in der Komforthöhe. Und auch ein elektrisch verstellbarer Lattenrost mit Kopf- und Fußteil kann ein guter Schlafhelfer sein, wenn etwa schmerzende Beine und Füße per Knopfdruck etwas höher gelagert werden können.

 

Das richtige Kissen

Gerade unser Kopf und die Schulterpartie sollten nachts in eine geruhsame Position finden können. Experten raten dazu, ein schmaleres Kissen in einer Größe von 40 mal 80 Zentimetern zu nutzen. So liegt nur der Kopf auf dem Kissen, aber der Schulterbereich auf der Matratze, wo er optimal gestützt wird. Das  Kissen darf auch nicht zu flach sein. Wird der Kopf zu niedrig gelagert, sinkt die Schulter sehr weit in die Matratze ein. Sie soll jedoch nur aufliegen. Daher sollten Sie ein Kissen verwenden, das es erlaubt, den Kopf höher zu betten.  Auch mit Schaum gefüllte Stützkissen sind für einige Menschen angenehm. Für Seiten- oder Bauchschläfer kann ein sogenanntes Schmetterlingskissen bequem sein. Durch seine Aussparungen lässt sich der Kopf auch in diesen Positionen gut ablegen. Auch Stillkissen in Halbmondform können für manche Schlafhaltungen Entlastung bringen – etwa, wenn man Knie und Unterschenkel darauf ablegen möchte. So manch einer möchte aber sein geliebtes Daunenkissen nicht abgeben – und wenn er damit wohlig schläft, soll es ihm gegönnt sein.

 

Rituale für einen besseren Schlaf

Schmerzlinderung

Ergänzend zur Schmerzbehandlung mit Medikamenten können auch Wärme oder Kälte schmerzlindernd wirken. Passen Sie – wenn möglich – die Raumtemperatur Ihren Bedürfnissen entsprechend an. Auch das Bett selbst kann Entlastung bieten: Eine weiche oder harte Matratze? Welche Kissen unterstützen den Körper? (s. oben) Hier kann auch eine Beratung beim Physiotherapeuten hilfreich sein.

 

Persönliche Auszeit

Ihr Lieblingstee auf dem Sofa, ein entspanntes Schaumbad, eine CD mit beruhigender Musik oder Naturgeräuschen – Ihr persönliches Abendritual hilft dem Körper, sich aufs Schlafen einzustellen.

 

Stressabbau und Bewegung

Bewusstes Entspannen mit Yoga-Übungen, Meditation oder Autogenem Training, leichter körperlicher Aktivität in Form von Schwimmen oder Radfahren – das macht den Kopf frei. Und müde! Beim Sport gilt allerdings: Je größer der Abstand zwischen Aktivität und Zubettgehen, desto besser für die Schlafqualität.

 

Leichte Kost

Nach einem deftigen Abendessen muss der Körper erst einmal verdauen. Das Einschlafen fällt dann besonders schwer. Leicht verdaulich sind hingegen Gerichte mit gekochtem Gemüse, magerem Fleisch oder Fisch und zum Nachtisch eine Quarkspeise. Auch das Zubereiten selbst kann zu einem abendlichen Ritual werden. Denn auch Kochen kann manchen entspannen.