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Freizeitaktivitäten für Kinder mit JIA

Ob auf dem Spielplatz, im Sportverein, in der Schulpause oder in den Ferien: Ihr Kind kann auch mit einer Juvenilen Idiopathischen Arthritis (JIA) in seiner Freizeit eine Menge Spaß haben. Für Kinder mit Rheuma ist es wichtig, dass sie sich bei Gruppenaktivitäten so gut wie möglich integrieren können und sich nicht ausgeschlossen fühlen. Das Aktivitätslevel sollte immer an das aktuelle Krankheitsstadium angepasst sein, nach dem Motto: so viel Bewegung wie möglich, aber die Belastung gering halten. Denn Bewegung ist gut für die Gelenke und verhindert, dass Übergewicht entsteht, welches die Gelenke zusätzlich belasten würde. Außerdem erhöht Bewegung das allgemeine Wohlbefinden und trainiert das Gleichgewicht sowie die Koordination.

 

Mitmachen im Sportverein

Falls Ihr Kind Mitglied in einem Sportverein werden möchte, gilt dort Ähnliches wie für den Schulsport: Der Trainer und die anderen Kinder sollten über die JIA und ihre Auswirkungen umfassend informiert werden. Denn viele Menschen wissen nicht, dass rheumatische Erkrankungen bereits im Kindesalter auftreten können. Die Krankheit ist von außen nicht unbedingt zu erkennen und der Gesundheitszustand kann sich relativ spontan ändern. So könnten ohne klärende Gespräche Missverständnisse auftreten, wenn ein Kind wegen eines JIA-Schubes plötzlich nicht mehr alles mitmachen kann oder die anderen Kinder Rücksicht nehmen müssen.

Bei der Auswahl der sportlichen Aktivität sollte vorher der Kinderrheumatologe befragt werden, welche gelenkschonenden Sportarten in Frage kommen und in welchem Ausmaß trainiert werden darf. Normalerweise werden zum Beispiel Schwimmen, Radfahren oder Wandern bei Kindern mit JIA empfohlen. Auch Indoor-Klettern kann ausprobiert werden, wenn die Hand- und Fingergelenke nicht betroffen sind und der Rheumatologe keine Einwände hat. Diese Sportart stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder.

 

Klassenfahrten mit JIA

Suchen Sie vor anstehenden Klassenfahrten frühzeitig das Gespräch mit den organisierenden und begleitenden Lehrern. Ansonsten könnte aus Unwissenheit das Ausflugsprogramm, das Reiseziel oder die Unterkunft so geplant werden, dass ein Kind mit JIA nicht teilnehmen kann oder es sich überfordern könnte. Denn viele Kinder möchten nicht auffallen und keine Sonderrolle einnehmen. Auch Freunde und Mitschüler sollten über die JIA informiert sein, damit sie im Notfall unterstützen können.

 

Tipps zur Reisevorbereitung

Ganz gleich ob Klassenfahrt oder Urlaub mit der Familie – einige Dinge gilt es generell zu bedenken, wenn Kinder mit JIA verreisen:

– Fragen Sie den Arzt, ob Impfungen für das Reiseziel empfohlen werden und ob sich die Impfstoffe mit den Rheumamedikamenten vertragen.

– Klimatische Bedingungen können sich auf die Symptome bei JIA auswirken. Fragen Sie den Rheumatologen, ob er das Reiseziel empfiehlt.

– Erkundigen Sie sich über die Gegebenheiten der Unterkunft. Sind viele Treppen vorhanden oder gibt es Aufzüge?

– Verstauen Sie die Medikamente Ihres Kindes bei einer Flugreise im Handgepäck. Das ist sicherer, falls das Gepäck verloren geht. Erkundigen Sie sich vorher bei der Fluggesellschaft, was Sie dabei beachten müssen.

– Nehmen Sie eine ausreichende Menge an Medikamenten und eine Reserve mit.

– Denken Sie an Kühlpacks und an eine Kühltasche, falls die Medikamente gekühlt werden müssen.

– Geben Sie Ihrem Kind schriftliche Anweisungen für den Notfall, eine Liste aller Medikamente, wichtige Telefonnummern und die schriftliche Diagnose des Rheumatologen auf Deutsch und Englisch mit.

– Vergewissern Sie sich, dass am Zielort ein Rheumatologe oder ein Krankenhaus und eine Apotheke im Notfall zu erreichen sind.

– Bringen Sie in Erfahrung, ob die Ausflugsziele auch anders als durch Wandern oder Radeln zu erreichen sind – zum Beispiel mit dem Taxi, falls zum Reisezeitpunkt ein Schub auftritt.

– Erkundigen Sie sich nach Alternativen zum vorgesehenen Programm, falls es zu einem Schub kommt.

 

Spezielle Freizeitangebote für Kinder mit JIA

Erfragen Sie bei Selbsthilfegruppen, Patientenorganisationen oder Vereinen, wie zum Beispiel der Deutschen Rheumaliga, ob Freizeitaktivitäten für rheumakranke Kinder in Ihrer Nähe angeboten werden. Dort haben die Kinder die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ferien-Sommercamps für Kinder mit JIA bieten neben einem spannenden Freizeitprogramm auch eine medizinische Betreuung. Es werden Übungen vermittelt, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskeln zu stärken. Außerdem erhalten die Kinder Tipps für den alltäglichen Umgang mit ihrer Erkrankung.