Beitragsbild Anna auf dem DGRh

Das erste Mal auf dem DGRh

Dieses Jahr war ich das erste Mal auf dem Kongress der DGRh (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie), der vom 4. bis 7. September in Dresden stattgefunden hat. Eigentlich ist das ein Kongress für Rheumatologen und Fachärzte, aber wir als Rheumatologische Fachassistenten (RFA), bekommen dort auch die Möglichkeit uns weiterzubilden. Die Rheuma Akademie, die den DGRh Kongress ausrichtet, veranstaltet dort jährlich eine Weiterbildung speziell für medizinisches Fachpersonal. Dieses Jahr habe ich mit einer Gruppe mit etwa 50 Teilnehmern am Kongress teilgenommen.

Beitragsbild von Anna auf dem DGRh

 

Impfungen – ein wichtiges Thema für Rheumapatienten

Am ersten Tag reisten wir vormittags an und ließen uns registrieren. Da der DGRh kein öffentlich zugänglicher Kongress ist, haben nur registrierte Besucher Zutritt. Am Nachmittag begann das für uns besonders interessante Programm mit den ersten Vorträgen zu verschiedenen Krankheitsbildern. Dieses Jahr war unter anderem auch der Impfschutz eines der Themen.

Bei diesem Thema wurde deutlich, wie wichtig das für Rheumapatienten ist. Eine Impfung mit Totimpfstoffen ist jederzeit auch unter einer immunsuppressiven Therapie möglich, ohne dass eine erhöhte Gefahr für unerwünschte Reaktionen besteht. Zwar kann der Impferfolg eingeschränkt sein, doch es entsteht trotzdem ein ausreichender Schutz. Bei Lebendimpfstoffen muss da schon mehr Vorsicht geboten sein und sie sollten eher nicht bei einer Gabe von Immunsuppressiva angewendet werden. Doch es gibt wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel niedrigdosierte Therapien mit Glukokortikoiden oder mit Methotrexat. Trotzdem sollte die individuelle Risiko-Nutzenabschätzung bei jedem Patienten gründlich betrachtet werden, denn es besteht immer die Gefahr einer Erkrankung oder Komplikationen.

Um solche Situationen zu vermeiden, ist es sinnvoll, vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie seinen Impfschutz überprüfen zu lassen und sowohl mit seinem Rheumatologen, als auch mit seinem Hausarzt über mögliche anstehende Impfungen zu sprechen. Falls noch Impfungen – besonders mit Lebendimpfstoffen – vorgenommen werden müssen, sollten diese am besten zwei bis vier Wochen vor Beginn der Therapie beendet sein. Bei manchen Medikamenten wird sogar ein Abstand von sechs Wochen empfohlen. Kann dieser Abstand nicht eingehalten werden, so ist es trotzdem ratsam, die Impfung vor Beginn der immunsuppressiven Therapie zu beenden. Ist auch das nicht möglich, dann sollte die Impfung in einem Zeitraum stattfinden, in dem die Erkrankung so stabil und die Therapie so wenig immunsuppressiv wie möglich ist.

Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Menschen im Umfeld von Rheumapatienten (im Haushalt oder medizinisches Personal) ebenfalls einen vollständigen und aktuellen Impfschutz haben. Der Herdenschutz reduziert so mögliche Infektionsquellen.

Es ist immer gut, wenn man einmal im Jahr seinen Impfausweis zum Termin beim Rheumatologen mitbringt. Dort kann man gemeinsam überprüfen, welche Impfungen noch benötigt werden und dies gegebenenfalls planen.

Anna am DGRh

 

Informationsaustausch mit Kollegen

Ich hatte die Möglichkeit am kompletten Kongress teilnehmen zu können. Somit hatte ich am zweiten Tag die Möglichkeit, den ganzen Tag Vorträgen zu verschiedenen Themen zuzuhören. Am dritten Tag hatten wir auch die Möglichkeit, uns die Vorträge für Ärzte anzugucken. Dazu bekommt jeder einen Zeitplan der Vorträge und kann, je nach Interesse, die entsprechenden besuchen.

Die meisten RFAs kennt man schon von anderen Fortbildungen und freut sich deshalb umso mehr auf den Austausch untereinander. Das gemeinsame Abendessen am ersten Tag des Kongresses mit allen RFAs ist eine sehr gute Gelegenheit, sich auf den neuesten Stand zu bringen. Dort kann man sich dann Tipps von den anderen holen, zum Beispiel wie sie es in ihrer Praxis handhaben und was man in der eigenen Praxis vielleicht noch verbessern kann. Es lohnt sich in jedem Fall an so einem Kongress teilzunehmen, da man wichtige Informationen aus der Rheumatologie sowie aus Sicht der RFAs mitnehmen kann.

Foto des Abendessens auf dem DGRh von Anna