Beruf Bärbel Das Arbeitsumfeld mit Rheuma neu gestalten Durch eine rheumatische Erkrankung wie die Rheumatoide Arthritis oder der ANCA-assoziierten Vaskulitis können sich im Beruf die Rahmenbedingungen ändern. Für viele Patienten ist es aber wichtig, ihren Beruf weiterhin so gut wie möglich auszuüben und einer erfüllenden Aufgabe nachzugehen. Über rein praktische Hilfsmittel hinaus stehen weitere Überlegungen an, die den Arbeitsalltag betreffen. Mit welchen Rechten und Pflichten sollten Sie sich vertraut machen? Welche Unterstützungsmöglichkeiten stehen Ihnen als Arbeitnehmer mit einer rheumatischen Erkrankung zu? Nicht alle Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung erleben immer und unmittelbar sogenannte „Funktionseinschränkungen“, die sich auf den Beruf auswirken. Es kann auch sein, dass die Erkrankung vorerst für das Umfeld nicht wahrnehmbar ist. Ob und inwiefern Sie sich Vorgesetzten oder Kollegen anvertrauen möchten, ist immer eine individuelle Angelegenheit und hängt auch von Ihrem jeweiligen Gesundheitszustand ab. Sie entscheiden! Eine Checkliste für die wichtigsten Punkte zum Arbeitsalltag oder einer Rückkehr in den Beruf kann Sie auf mögliche Umstellungen vorbereiten: Informieren Sie sich, ob ein Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung (GdB) für Sie sinnvoll ist. Dieser wird aufgrund eines ärztlichen Gutachtens festgestellt festgelegt und in Zehnerschritten gemessen. Ab einem GdB von 50 spricht man von Schwerbehinderung und es kann ein entsprechender Schwerbehindertenausweis beim zuständigen Versorgungsamt beantragt werden. Im Arbeitsalltag gewährt Ihnen dieser einige Ausgleichsleistungen, so etwa bis zu fünf Tage mehr Urlaubsanspruch pro Jahr oder einen Steuerfreibetrag – vorausgesetzt, Sie entscheiden sich dazu, Ihren Arbeitgeber über die Erkrankung zu informieren und ebensolche Ansprüche grundsätzlich geltend zu machen. Staatliche Ausgleichsleistungen wie ein Steuerbetrag oder das vorzeitige abschlagsfreie Renteneintrittsalter erhalten Sie auch ohne den Arbeitgeber zu informieren. Ist ein beruflicher Wiedereinstieg nach einer längeren Pause notwendig? Möglicherweise bietet sich dieser in Stufen an. Das Hamburger Modell sieht vor, dass Sie zunächst mit einer reduzierten Stundenzahl in die Arbeitszeit starten und diese dann langsam und kontinuierlich wieder erhöhen. Ist Ihre Wochenarbeitszeit für Sie passend und die in Ihrem Vertrag ausgehandelte Stundenanzahl noch zu leisten? Oder ist eine Arbeitszeitreduzierung für Sie möglicherweise von Interesse? Was raten Ihnen Ihr Rheumatologe und Ihr Umfeld? Das Bundesministerium für Arbeit informiert umfassend und unabhängig. Versuchen Sie, Ihren Arbeitsplatz bestmöglich an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Was muss sich ändern, damit Sie körperlich entlastet werden und optimal arbeiten können? Kommen hier vielleicht spezielle Hilfsmittel wie ein ergonomischer Bürostuhl, ein höhenverstellbarer Arbeitstisch oder weitere technische Unterstützungen wie eine Hebevorrichtung in Frage? Welche Rehabilitationsangebote stehen Ihnen zu? Die Krankenkasse, aber auch Ihr Betriebsarzt, Rheumatologe oder Hausarzt informieren Sie über geeignete Maßnahmen. Manchmal kann eine Erwerbsminderungsrente notwendig werden und Ihnen Entlastung verschaffen. Hier kontaktieren Sie ebenfalls Ihre Krankenkasse oder die Deutsche Rentenversicherung. Es lohnt sich, sich frühzeitig nach dieser Art der Unterstützung zu erkundigen und sie zu beantragen. Örtliche Vertretungen des Rentenversicherungsträgers gibt es in jeder größeren Stadt. Die Broschürenreihe „Den Alltag trotz Rheuma bewältigen“ gibt Aufschluss über verschiedenste rechtliche Fragestellungen zu folgenden Themen: Hilfen für Rheumapatienten im Umgang mit Krankenkassen, Versicherungen und Behörden Hilfen für Rheumapatienten zur Rückkehr ins Berufsleben Hilfen für Rheumapatienten, eine Rehabilitation zu erhalten Darüber hinaus bietet die Broschüre „Rheumatoide Arthritis – mit der Veränderung umgehen“ weitere praktische Tipps zum Umgang mit der Rheumatoiden Arthritis am Arbeitsplatz. Alle Broschüren können Sie hier bestellen oder direkt herunterladen. Mehr Beiträge von Bärbel PartnerschaftBeziehung zu dritt: Ich, Du und mein RheumaTipps & TricksWie meine Wohnung rheumagerecht wurdeGesund lebenEMS Training mit RheumaBerufMit Rheuma am ArbeitsplatzErkrankungWie ich zum Experten für mein Rheuma wurdeGesund lebenWärme oder Kälte: Was hilft mir wann? Zurück Um diesen Beitrag zu versenden, bitte hier E-Mail-Adresse eintragen Sie können den Beitrag über Ihr Social Media-Profil teilen.