Das Arbeitsleben im Büro mit Rheuma optimieren - Person benutzt den PC - Rheumahelden

Das Arbeitsleben mit Rheuma optimieren

Einen Arbeitsplatz finden, bei dem einfach alles passt – nette Kollegen, spannende Themen und optimale Arbeitsbedingungen – das ist jedem wichtig. Aber das optimale Arbeitsleben mit Rheuma ist oftmals nicht so einfach zu finden. Mit einer chronischen Erkrankung steht man bei der Wahl des für einen selbst „richtigen“ Arbeitsplatzes vor vielen Herausforderungen. Nicht zuletzt geht es überhaupt darum,  wie man auch mit Rheuma weiterhin erwerbstätig bleibt. Dabei  spielt nicht nur eine ergonomisch angepasste Arbeitsumgebung eine wichtige Rolle, sondern auch weitere nicht-medizinische Maßnahmen. Schon durch kleine Veränderungen lassen sich Arbeitsalltag und Belastung erheblich verbessern – es lohnt sich, Gewohnheiten, Arbeitszeiten und auch Arbeitsweisen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Nicht-medizinische Maßnahmen am Arbeitsplatz

Was hilft neben medizinischen und orthopädischen Maßnahmen, um das Arbeiten mit Rheuma etwas zu erleichtern? Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Optionen:

  • Arbeitstätigkeit: Passt Ihr Aufgabenfeld nach wie vor zu Ihrer Rheumatoiden Arthritis? Oder sind bestimmte Tätigkeiten im Laufe der Zeit schwerer umzusetzen? Welche Einschränkungen müssen Sie gegebenenfalls berücksichtigen, damit Sie körperliche Beanspruchungen reduzieren können? Lassen sich bestimmte Tätigkeiten wie Heben, Tragen oder Umherlaufen ausgleichen, in dem Sie stattdessen zusätzliche Aufgaben am Schreibtisch erledigen? Eventuell ist ein innerbetrieblicher Wechsel eine Option.
  • Arbeitszeiten: Eine Reduzierung der Wochenstundenanzahl hilft Ihnen dabei, das Arbeitspensum kurzfristig zu reduzieren. So haben Sie mehr Zeit für die Erholung oder auch für Arztbesuche. Besprechen Sie diese Option auch mit Ihrem Rheumatologen. Welchen Arbeitsumfang rät er Ihnen?
  • Zusatzqualifikation: Auch als Rheumapatient stehen Ihnen in der Regel Weiterbildungsmaßnahmen zu, die Ihr berufliches Profil ergänzen. Prüfen Sie genau, was in Ihrem Fall sinnvoll ist: Wollen Sie sich zusätzliche Kompetenzen aneignen? Oder benötigen Sie eher eine Anpassungsfortbildung in krankheitsgerechtere Tätigkeiten? Ist Ihre alte Arbeit auf Grund der rheumatischen Beschwerden gar nicht mehr möglich, können Umschulungsmaßnahmen sinnvoll sein, sodass Sie weiterhin einem Beruf nachgehen können.
  • Weitere Hilfsmittel: Nicht nur der orthopädische Bürostuhl oder der höhenverstellbare Schreibtisch verschaffen Entlastung in den Bewegungsabläufen am Arbeitsplatz. Auch druckentlastende Schuhe, gelenkschonende Arbeitsmittel, ein Dokumentenhalter oder Spracherkennungsprogramme helfen Ihnen dabei, aktiv und weitestgehend selbstständig an Ihrem Arbeitsplatz zu bleiben.
  • Umgang: Für die einen ist es entlastend, sich in Vorgesetzten oder Kollegen einen Vertrauten zu suchen, der in schwierigen Phasen Verständnis für Ihre Situation aufbringen kann. Wieder andere bevorzugen, die RA für sich zu behalten. Finden Sie Ihren persönlichen Weg, den Kollegen zu begegnen!

Mehr Informationen zu den nicht-medizinischen Maßnahmen, die das Arbeitsleben mit Rheuma verbessern können, finden Sie auf den Seiten des „Wegweiser Arbeitsfähigkeit“.

Mehr Flexibilität im Arbeitsleben mit Rheuma

Mit Rheuma arbeiten heißt auch, auf seinen Körper und die eigene Leistungsfähigkeit zu achten. Flexiblere Arbeitszeiten sind deshalb eine wichtige Voraussetzung, damit Rheumapatienten langfristig ihrem Beruf nachgehen können. Schon eine Gleitzeitregelegung kann Erleichterung bringen. Wer morgens  im Rahmen einer bestimmten Zeitspanne flexibel mit der Arbeit beginnen und abends entsprechend enden darf, kann Arzttermine stressfreier wahrnehmen oder auf die eigene Tagesform reagieren. Sind in der Früh die Gelenke besonders steif, hilft es, den Tag langsam angehen zu lassen und eine Stunde später ins Büro zu gehen. Vielleicht möchten Sie umgekehrt nach der Arbeit regelmäßig zum Yoga oder Tai Chi gehen, dann ist es sinnvoll, an diesem Tag früher starten. Auch eine Teilzeitstelle schafft mehr Freiräume, wenn sich dadurch zum Beispiel Arbeitstage tauschen lassen.

Das Arbeitsleben mit Rheuma optimieren bedeutet also nicht nur eine Anpassung des Arbeitsplatzes im Hinblick auf die Ergonomie, sondern auch Veränderungen in den eigenen Gewohnheiten.